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Deutscher Verband Ergotherapie e.V. (DVE)
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Presse

30. Juli 2025

Ergotherapeut:in: Fachleute und breite Öffentlichkeit sollen mehr über ein außergewöhnliches Berufsbild erfahren, das sich dynamisch weiterentwickelt

Kaum ein Berufsbild ist so breit aufgestellt und entwickelt sich dabei so rasant weiter wie das der Ergotherapeut:in.

Das ist sicher einer der Gründe, weshalb Ärzt:innen und andere Fachdisziplinen nicht immer eine klare Vorstellung davon haben, wann die Unterstützung durch Ergotherapeut:innen zielführend ist, sprich sie eine ergotherapeutische Intervention verordnen können. Ebenso verhält es sich mit dem Mitwirken von Ergotherapeut:innen in Bereichen wie Kommunen oder Schulen und weiteren Einrichtungen oder dem Wissen der breiten Öffentlichkeit. Das soll sich ändern. Mit einer aktualisierten Begriffsbestimmung der Ergotherapie. Mit dieser Aufgabe befasste sich eine Projektgruppe aus im DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.) aktiven Ergotherapeut:innen. Sie haben sich auf die Fahne geschrieben, das Spektrum der Ergotherapie auf den Punkt zu bringen. 

Ergotherapie ist vor allem aus dem Gesundheitswesen bekannt. Ärzt:innen verordnen Ergotherapie, damit ihre Patient:innen, denen es schwerfällt, ihren Alltag zu bewerkstelligen, befähigt werden, dies besser, anders oder wieder vollständig zu können. Ergotherapeutische Interventionen haben immer zum Ziel, Menschen wieder handlungsfähig zu machen, sie also in die Lage zu versetzen, ihr Leben so zu gestalten, wie sie es sich vorstellen. Das heißt: das tun zu können, was ihnen etwas bedeutet – trotz und mit einer Erkrankung, einer Beeinträchtigung, einer Behinderung, in einer Krise und so weiter. Diese Herangehensweise lässt bereits erahnen, dass Ergotherapie durchaus auch unabhängig von einer Diagnose zum Erfolg führen kann, selbst in einer allgemeinen Krise. 

Ergotherapeutische Herangehensweise: funktioniert in vielen Situationen
An bestimmten Erkrankungen oder einer Krise als solcher können Ergotherapeut:innen ebenso wenig etwas verändern wie andere Fachdisziplinen. Was jedoch gelingt: Die jeweils individuelle Situation zu analysieren, die Fähigkeiten und Ressourcen der Betroffenen zu betrachten und ihnen Strategien zu vermitteln, um sie im Rahmen ihrer ganz eigenen Möglichkeiten wieder handlungsfähig zu machen. Im Fokus: die Tätigkeiten, die der betreffenden Person so viel bedeuten, dass sie wieder Antrieb geben, motivieren – auch, morgens aufzustehen und ihr Lebensfreude sowie Lebensqualität bieten. Diesen Ansatz verfolgen Ergotherapeut:innen unter anderem im psychosozialen Bereich, wo sie nicht mehr wegzudenken sind: Das Engagement von Ergotherapeut:innen hat hier eine lange Tradition. Selbst bei Themen wie Magersucht – der psychischen Erkrankung mit der höchsten Sterblichkeitsrate – oder DIS (dissoziative Identitätsstörung), auch als Multiple Persönlichkeitsstörung bekannt, erreichen Ergotherapeut:innen oft ungeahnte Erfolge. Patientenstimmen wie „Ergotherapie ist der größte Gewinn meines Lebens“ unterstreichen dies.

Tabuthemen und mehr: wenig bekannte Arbeitsbereiche von Ergotherapeut:innen
Ergotherapeut:innen wagen sich aber auch an neue, brisante und auch an schambesetzte Themen heran wie beispielsweise Einsamkeit. Einsamkeit ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Es betrifft mittlerweile viele junge und jüngere Menschen und eben nicht nur Ältere. Weitere gesamtgesellschaftliche Themen wie die Situation Geflüchteter, generell Inklusion oder auch die Arbeit im Gemeinwesen werfen Fragestellungen und Schwierigkeiten auf, die Ergotherapeut:innen dank ihrer breitgefächerten Ausbildung gezielt angehen können. Deshalb werden sie immer häufiger von Kommunen – insbesondere in Brennpunktbereichen – eingesetzt. Die Auseinandersetzung mit planetarer Gesundheit gehört für alle Ergotherapeut:innen zum Arbeitsalltag. Zum einen, indem sie teils die eigene Praxis konsequent in eine klimaneutrale, umweltfreundliche Praxis umgestalten und zum anderen bei ihren Interventionen Aspekte des Klimawandels und dessen Auswirkungen auf Patient:innen berücksichtigen.

Ergotherapeut:innen stehen für Vielfalt
Alle Menschen sind unterschiedlich! Diesem Grundsatz folgen Ergotherapeut:innen an jeder Stelle ihres Handelns: Das Recht eines jeden Menschen, seine Individualität zu leben, spielt bei jeder ergotherapeutischen Intervention eine wichtige Rolle: Anhand sogenannter Assessments –das sind spezifische Erhebungs- oder Messinstrumente oder systematische Interaktionen– machen sich Ergotherapeut:innen zunächst ein umfassendes Bild der jeweiligen  Person und von deren ganz persönlichen Situation. Auch alles Weitere ist abhängig von den Anliegen und Bedarfen des- oder derjenigen und ihrem Lebensumfeld. Geht es etwa um das Festlegen von Zielen, berücksichtigen Ergotherapeut:innen immer: Welche Anliegen hat genau diese Person, welche Fähigkeiten und Ressourcen stehen ihr dafür zur Verfügung und welche ganz eigenen Ideen zur Realisierung hat sie. Denn auch dies ist eine typische Haltung von Ergotherapeut:innen: es geht darum, wie sich Patient:innen, die Ergotherapeut:innen im Übrigen oft als Klient:innen bezeichnen, ihre Zukunft ausmalen. Und wie sie dahin gelangen. Selbst dann, wenn der oder die behandelnde Ergotherapeut:in die bestmögliche oder sogar mehrere Lösungen sieht und kennt, so ist die Aufgabe immer, Menschen so zu befähigen, dass diese ihre eigenen Lösungen selbst entwickeln. Ergotherapeut:innen nennen diese Herangehensweise einen „shared decision“ Prozess, also gemeinsame Entscheidungen zu treffen. Das hat mit dem Respekt, den sie ihren Klient:innen entgegenbringen zu tun und ebenso mit Nachhaltigkeit: Wer einmal in der Lage ist, für sich passende Lösungen zu finden, kann das auch in Zukunft wieder tun, was wichtig ist, um möglichst unabhängig und selbstbestimmt zu bleiben.

Expertise durch langjähriges Know-how
Ergotherapeut:innen haben ihren festen Platz im Gesundheitswesen und bauen diesen noch immer konsequent weiter aus.  In Leitlinien ist festgelegt, bei welchen Indikationen Ergotherapie zum Standard gehört oder bei welchen Spezialteams Ergotherapeut:innen dazugehören – so etwa bei einem Schlaganfall in der Stroke Unit. Genauso selbstverständlich sind sie – und zwar sowohl in Kliniken als auch in niedergelassenen Praxen – in weiteren Arbeitsbereichen zu finden. Dazu gehören beispielsweise  die Psychiatrie, Neurologie, Pädiatrie, Handrehabilitation, Geriatrie und auch die Palliativversorgung. Neben der Arbeit im medizinischen Bereich, wie etwa bei Verletzungen oder Erkrankungen, arbeiten sie auch in der Kinder- und Jugendhilfe, zum Beispiel bei Entwicklungsstörungen oder Lernschwierigkeiten. Ergotherapeut:innen sind dafür teilweise vor Ort in Schulen anwesend. Außerdem sind sie in Behinderteneinrichtungen, Seniorenheimen oder Reha-Zentren tätig oder arbeiten im Gemeinwesen mit. Um den Auftrag von Ergotherapeut:innen lässt sich also eine große Klammer fassen, die am Ende das Ergebnis hat, Menschen ihr ganz individuelles Tätigsein zu ermöglichen, um ihre Gesundheit zu fördern und dadurch Teilhabe zu initiieren und zuzulassen. 

Weitere Informationen zur Ergotherapie gibt es bei den Ergotherapeut:innen vor Ort; Ergotherapeut:innen in Wohnortnähe auf der Homepage des Verbandes unter https://dve.info/service/therapeutensuche. Zum Podcast gerne hier entlang: https://dve-podcast.podigee.io/

 

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