Bilanz des DGPPN Kongresses
Gemeinsam für eine bedarfsorientierte Versorgung
Mit einem klaren Appell für eine moderne, individuumszentrierte und wissenschaftsbasierte Psychiatrie ist der jährliche Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) zu Ende gegangen. Knapp 10.000 Teilnehmende aus Forschung, Versorgung und Politik diskutierten vier Tage lang über aktuelle Entwicklungen, neue wissenschaftliche Erkenntnisse und die besonderen Herausforderungen in der Versorgung psychisch erkrankter Menschen.
50 Jahre nach der Psychiatrie-Enquête: Ergotherapie als unverzichtbarer Baustein moderner psychiatrischer Versorgung
In ihrer Eröffnungsrede betonte DGPPN-Präsidentin Prof. Dr. Euphrosyne Gouzoulis-Mayfrank: „Psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlungen müssen sich am Bedarf der Betroffenen ausrichten. Menschen mit höherem Unterstützungsbedarf benötigen Zugang zu psychotherapeutischen, psychosozialen und alltagspraktischen Angeboten.“ Die Bedeutung interprofessioneller Zusammenarbeit für eine solche bedarfsorientierte Versorgung zog sich wie ein roter Faden durch den gesamten Kongress.
Auch in diesem Jahr beteiligte sich der DVE aktiv am interdisziplinären und multiprofessionellen Austausch. Ehrenamtliche Kolleg:innen, die sich ganzjährig im Referat Gesundheitsfachberufe engagieren, waren mit einem Stand in der Ausstellung vertreten. Andreas Pfeiffer, DVE-Vorsitzender, besuchte den Kongress und vertrat die Interessen der Ergotherapie.
Ein Höhepunkt war die Vorstellung der umfassend aktualisierten S3-Leitlinie „Psychosoziale Therapien” und der neuen „Living Guideline Schizophrenie”, an deren Erstellung der DVE mit seiner fachlichen Expertise maßgeblich beteiligt war. Dies unterstreicht die unverzichtbare Rolle der Ergotherapie in der modernen psychiatrischen Versorgung – insbesondere, wenn es um Teilhabe, alltagspraktische Unterstützung und die Stärkung von Menschen in ihrem sozialen Lebenskontext geht.