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FEHLERTEUFEL

 

Diversität bedeutet Vielfalt. Vielfalt zulassen heißt auch, jedem Menschen den Platz in der Gesellschaft zugestehen, an dem er sich verwirklichen und wohlfühlen kann. Die Realität sieht jedoch häufig anders aus: Diskriminierung ist weit verbreitet und das, obwohl Diskriminierung kein Kavaliersdelikt ist. Allein die Tatsache, dass es seit dem Frühjahr 2022 eine unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung gibt, spricht Bände. „Wo bleibt bei manchen Menschen die humane Gesinnung?“ fragt Sally Nrkumah ebenso wie viele Ergotherapeut:innen des DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.). Die ausgebildete Betzavta Trainerin gibt ihr Wissen im Rahmen von Schulungen weiter – an ergotherapeutische Praxen ebenso wie an andere Interessierte. „Betzavta bedeutet Miteinander und wer einen fairen, respektvollen Umgang in den eigenen (Unternehmens-)Reihen wünscht, tut gut daran, Diskriminierung sichtbar zu machen“, sagt sie. Erst so hat Diversität Raum und einen Nährboden.

„Sich verstärkt der Öffentlichkeit präsentieren“ lautet die Aufforderung des DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.) für den 27. Oktober, dem Welttag der Ergotherapie. Das ist gut so. Und wichtig. Denn jeder Mensch, Betroffene selbst ebenso wie behandelnde Ärzt:innen, sollte immer im Hinterkopf haben: Mit einer ergotherapeutischen Intervention lassen sich bei nahezu allen Erkrankungen, Krisensituationen oder Beeinträchtigungen und Behinderungen Verbesserungen im Alltag erzielen. Das hat sich sogar in der Pandemie gezeigt. Die vielfältigen Ansätze und Behandlungsmöglichkeiten von Ergotherapeut:innen waren von einem frühen Zeitpunkt an zielführend.

Sterben ist ein Thema, das jeden Menschen betrifft und etwas angeht. Dennoch versuchen die meisten, sich möglichst wenig damit zu befassen. Schwer oder unheilbar Erkrankte können sich dem jedoch nicht entziehen: Sie müssen sich unweigerlich mit dem eigenen Tod und dem restlichen Leben auseinandersetzen.

Sex in aller Munde? Ja, aber wenn es um Probleme im Bett geht, herrscht meist das große Schweigen. Insbesondere bei älteren Menschen. „Dennoch: Immerhin mehr als die Hälfte ist sexuell aktiv“, enthüllt Laura Stenzel, DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.), was unterschiedliche Studien, die sich mit dem Thema Sexualität im Alter auseinandersetzen, untermauern. Die Ergotherapeutin hat sich in ihrer Bachelorarbeit unter anderem mit Hilfsmitteln beim Sex – landläufig Sextoys genannt – befasst. In der ergotherapeutischen Praxis erlebt sie, wie schambesetzt Sexualität bei den meisten älteren, aber auch bei vielen jungen Menschen ist. Obwohl es um ihre eigene Gesundheit geht.

Das Motto des diesjährigen Welt-Alzheimertags „Demenz - verbunden bleiben“ entspricht dem, was Ergotherapeut:innen mit ihren Interventionen bezwecken und bewirken. Um ein Verbundensein dauerhaft zu ermöglichen, ist es wichtig, auch das Umfeld von Menschen mit einer Demenz – in erster Linie sind das die pflegenden Angehörigen – einzubeziehen und deren Belange und Bedürfnisse ebenfalls zu berücksichtigen. „Jeder ist in seinem eigenen Film unterwegs“, erklärt die Ergotherapeutin Barbara Heise, warum es oft zu Schwierigkeiten im Miteinander kommt. Sie zollt pflegenden Angehörigen ihren ganzen Respekt und weiß, dass diese oft in Zeitnot und gleichzeitig von ihren Emotionen zerrissen sind. Sie fühlen sich verpflichtet, handeln aus Liebe und dem Bedürfnis, den Eltern oder dem Partner oder der Partnerin etwas zurückgeben zu wollen.

Die Schreibkompetenz von Kindern verschlechtert sich seit einigen Jahren zunehmend, wie eine Studie des Schreibmotorik-Instituts in Heroldsberg und dem Verband für Bildung und Erziehung belegt. „Das Thema ist vielschichtig“, sagt Susanne Salata. Die Ergotherapeutin im DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.) arbeitet innerhalb eines deutsch-französisch-luxemburgischen Projekts an einem Programm mit, das Schulen als Schreibmotorik-Schule zertifiziert. Vier Pilot-Schulen gehen mit Beginn des neuen Schuljahrs an den Start. Ein wichtiger Schritt, um dem Dilemma aus fehlender Routine im Handschreiben und Schwierigkeiten in der Schreibmotorik etwas entgegenzusetzen.

Es ist regelrecht en vogue, sich als Unternehmen Klimaneutralität auf die Fahne zu schreiben. Ob ergotherapeutische Praxen das für ihr Image auch ‚nötig‘ haben? „Klimafreundliches Verhalten am Arbeitsplatz verstärken, die Mitarbeiter:innen zu einem reflektierten, achtsamen und bewussten Umgang mit Ressourcen anregen“, legt Andreas Bohmann, Ergotherapeut im DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.), seine Motivation, maßgebliche Veränderungen in seiner Praxis einzuführen, dar. Vereinzelte Maßnahmen wie Erdgas- und E-Autos für Hausbesuche oder Öko-Strom reichen ihm nicht mehr. Seit Anfang des Jahres arbeitet eine Gruppe aus Mitarbeiter:innen Vorschläge aus, um dauerhaft umweltfreundlich zu arbeiten. Das Ziel: Klimaneutralität herbeiführen. Schritt für Schritt.

Eine seltene Erkrankung geht nahezu immer damit einher, dass die Öffentlichkeit kaum etwas darüber weiß; auch gibt es deutlich weniger Expert:innen wie behandelnde Ärzt:innen oder Therapeut:innen. „So auch bei Epidermolysis bullosa, kurz EB. Patient:innen sind als ‘Schmetterlingskinder‘ bekannt geworden, weil ihre Haut so empfindlich ist wie die Flügel eines Schmetterlings“, erklärt Florian Prinz. Der Ergotherapeut hat mehrere Jahre in der Abteilung für Physikalische Medizin am Universitätsklinikum Salzburg in enger Zusammenarbeit mit dem dort ansässigen EB-Haus Austria, der weltweit ersten Spezialklinik für Menschen mit Epidermolysis bullosa, gearbeitet. Er betont, dass bei EB Netzwerke eine ganz besondere Rolle spielen. Auch als Ergotherapeut mit eigener Praxis betreut er Kinder mit dieser genetisch bedingten, seltenen Erkrankung. Bei seiner ergotherapeutischen Intervention geht es um Aufklären des sozialen Umfelds, Alltagsbewältigung, motorische Entwicklungsunterstützung und darum, die Beweglichkeit und damit Funktionstüchtigkeit der Hände und Füße möglichst lange zu erhalten.

Erhalten Menschen die Diagnose „Demenz“ oder stellen sich erste kognitive Defizite ein, übernehmen oftmals Angehörige die Aufgaben, die den Betroffenen selbst nicht mehr gut gelingen. „Genau das fördert den Prozess des geistigen Abbaus zusätzlich“, rät daher Anne Wirsing, Ergotherapeutin im DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.), von diesem weit verbreiteten Verhalten ab. Zwei Studien geben ihr recht: Alltagspraktische und kognitive Fähigkeiten von Menschen mit leichter bis mittelschwerer Demenz lassen sich für einen bestimmten Zeitraum stabil halten. Die Studien fanden mit Teilnehmer:innen der Gruppentherapie MAKS® statt.

Wer einen Schlaganfall erleidet, wird in aller Regel schnell und erstklassig versorgt. Medizinisch und therapeutisch. Unter anderem findet ein- bis zweimal die Woche Ergotherapie statt – das ist die Regel. „Wie schnell und nachhaltig sich Patient:innen nach einem Schlaganfall erholen und wieder mehr Lebensqualität verspüren, hängt auch davon ab, ob und wie intensiv sie zwischen den Interventionseinheiten üben“, unterstreicht Wiebke Dierkes die Bedeutung von Compliance. Vor diesem Hintergrund entstand das Programm „Strokecoach“, das die Sport- und Kommunikationswissenschaftlerin und der Neurowissenschaftler Björn Crüts gemeinsam mit ihrem Team entwickelt haben. Das Programm besteht aus den Bausteinen Training, Coaching, Monitoring und ist eine Kombination aus (Ergo-)Therapie sowie täglichem Training zuhause.

Unfälle, bei denen die Hände oder Finger involviert sind, passieren sehr häufig – in der Freizeit ebenso wie im beruflichen Kontext. Hände sind mit 40% aller Arbeitsunfälle die am häufigsten betroffene Körperregion. „Oft unterschätzen Betroffene die Folgen“, weiß Jessica Kleinschulte, Ergotherapeutin im DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.), aus der täglichen Praxis. Selbst vermeintlich banale Verletzungen wie Schnittwunden können langwierige Probleme nach sich ziehen. Die Folgen: teils massive Beeinträchtigungen im Alltag. Es ist die Berufsgruppe der Ergotherapeut:innen, die ihre Arbeit mit den Patient:innen an deren Alltag und ganz persönlichen Anliegen ausrichtet. Ein besonders zielführender Ansatz, der sich durch den Einsatz von Videoaufnahmen weiter beschleunigen lässt, sofern der Patient oder die Patientin mental dazu in der Lage ist.

Jeder Mensch spürt auf seine Art die Auswirkungen der Pandemie. „Am stärksten ausgebremst sind Jugendliche und junge Erwachsene“, stellt die Ergotherapeutin Miriam Leventic, DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.), fest. Die größtmögliche Dynamik in ihrer Entwicklung erleben Menschen im Alter von etwa sechzehn bis dreißig Jahren: Flügge werden, erste Erfahrungen in der Liebe machen, beruflich Fuß fassen und mehr. Dass es diese Gelegenheiten wegen abgesagter Abschlussfahrten und -feiern, online-Studium, Homeoffice und in Summe durch die soziale Isolation kaum gibt, hat Einfluss auf die Prägung dieser Altersgruppe. Ergotherapeut:innen erleben in ihrer täglichen Praxis Jugendliche und junge Erwachsene, die als Folge der Pandemie an Ängsten oder Depressionen leiden. Die Herausforderung: Patient:innen stabilisieren und gemeinsam in der Pandemie passende Lösungen entwickeln.

Etwa 2.400 Menschen jährlich erleiden in Deutschland eine Schädigung des Rückenmarks mit folgender Querschnittlähmung. „Die Aufgabe unserer Berufsgruppe ist, Menschen mit einer Querschnittlähmung zu Empowerment zu verhelfen und mit ihnen an der Vision zu arbeiten, wie ihr Leben nach dem Klinikaufenthalt aussieht“, erklärt die Ergotherapeutin Martha Horn von der BG Unfallklinik Murnau. Die Arbeit der Ergotherapeutin im DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.) beginnt oft schon bei der Erstversorgung am Unfallort. Ergotherapeut:innen begleiten Menschen mit einer Querschnittlähmung während der gesamten Zeit in der Klinik von der Intensivstation bis zur sozialen und beruflichen Wiedereingliederung und ermöglichen so Inklusion und Teilhabe.

Ergotherapeut:innen unterstützen Menschen mit einem Alkoholproblem von dem Moment an, in dem sie sich in eine Rehabilitationsmaßnahme begeben, mit einer Reihe von Angeboten. Häufig sind die kognitiven Fähigkeiten durch den übermäßigen Alkoholkonsum gemindert. Eine Studie zeigt beeindruckende Ergebnisse: mithilfe von Hirnleistungstraining lassen sich Hirnleistungsstörungen bei vielen sogar vollständig ausmerzen. Solche Erfolge motivieren ungemein und stärken das Vertrauen in die Kompetenz dieser Berufsgruppe. Zudem ebnen sie Ergotherapeut:innen den Weg, ihre Patient:innen für weitere Ideen zu begeistern, denn das Leben „danach“ neu zu gestalten und nachhaltig zu verändern, ist kein einfaches Unterfangen.

Steigende Inzidenzen rücken gute Nachrichten wie das angekündigte Ende der epidemischen Lage in Deutschland und das geplante Beenden der Maskenpflicht in ein anderes Licht. Dürfen die Menschen dennoch aufatmen? „Die Menschen sollen unbedingt wieder aufatmen; dazu gilt es, auf die Spuren zu schauen, die die Corona-Krise bereits hinterlassen hat und noch immer verursacht“, sagt Vera Rüther, Ergotherapeutin im DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.). Sie bezeichnet die Corona-Krise als große gesamtgesellschaftliche Herausforderung und Nährboden für Ängste. Dem etwas entgegenzusetzen bedeutet, die Auswirkungen auf die Psyche der Menschen zu erkennen, anzugehen und zu bewältigen. Jetzt, damit sich die möglichen emotionalen Belastungen nicht verschlimmern, manifestieren oder zu chronischen Störungen und Erkrankungen werden. Hilfsangebote gibt es von vielen Seiten, zum Teil kostenlos.

Aktuellen Zahlen zufolge arbeitet ein beträchtlicher Teil der Menschen in Deutschland im Homeoffice. „Die Qualität der Arbeitsplätze zuhause – aber auch die in manchen Büros – ist ebenso wie das Verhalten bei der Arbeit oftmals der Grund für Rückenprobleme“, stellt Susanne Weber fest. Sie bietet im Rahmen der Akademie des DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.) eine Fortbildung an, die auf das anatomische und medizinische Wissen von Ergotherapeut:innen aufsetzt und sie für die Ergonomieberatung zertifiziert.

Rheuma: diese Hilfe gibt es bei Ergotherapeut:innen
Wie schmerzhaft rheumatische Erkrankungen sind, kann sich niemand vorstellen. Ergotherapeut:innen, deren Part die Alltagsverbesserung bei Menschen mit Arthrose, Rheuma, Gicht & Co. ist, raten: erste Anzeichen ernst- und direkt etwas unternehmen. Denn laut Rheuma-Liga beträgt die durchschnittliche Dauer bis zur Diagnose beispielsweise bei Arthritis gut ein Jahr. Niemand sollte warten (müssen), bis der Leidensdruck unerträglich wird, Schmerzen und schwindende Kraft den Alltag deutlich beeinträchtigen. Oder irreparable Schäden entstehen.

Sturzgefahr älterer Menschen lässt sich eindämmen
Häufig ist die Fehleinschätzung der eigenen Fähigkeiten ein Grund, warum es zu Stürzen bei älteren Menschen kommt. Menschen wollen sich unabhängig von ihrem Alter gerne fit und jugendlich fühlen oder so wirken, ohne es – ehrlich betrachtet – tatsächlich zu sein. Wenn es um die eigene Gesundheit geht, ist eine professionelle Einschätzung hilfreich. Ältere Menschen können im Gespräch mit dem Hausarzt ihnen nicht bekannte oder nicht bewusste Risikofaktoren klären. Fragen wie: ‚Reicht das Pensum an Bewegung, an körperlicher und geistiger Aktivität?‘ oder ‚Welche Auswirkungen haben Medikamente oder nachlassende Seh-, Hör- und Muskelkraft auf die restliche Gesundheit‘? führen oft zu der beiderseitigen Erkenntnis, dass ein verändertes Verhalten im Alltag nötig ist.

Verhaltensauffälligkeiten haben einen Grund, sind Folge und Reaktion, die sich aus unerkannten Erkrankungen oder Störungen entwickeln können. Eine solche Störung ist das komplexe Bild der visuellen Wahrnehmungsstörungen. „Aufmerksame Eltern, Erzieher und Pädagogen sind oft die treibende Kraft, um betroffenen Kindern so früh als möglich eine professionelle Förderung zu ermöglichen“, bestärkt Wolfgang Scheid, DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.), Eltern, deren Kinder sich beim Schreiben nicht an die Lineatur halten, Schwierigkeiten bei den Hausaufgaben haben oder Konzentrationsschwächen zeigen. Bei Ergotherapeut:innen lernen diese Kinder, für sich passende Bewältigungsstrategien zu entdecken und dadurch besser durchs (Schul-)Leben zu kommen.

Ursprünglich zum Schutz der Menschen gedacht, entpuppen sich die Pandemie-bedingten Kontaktbeschränkungen und Isolationsmaßnahmen zunehmend als Quelle neuer Schwierigkeiten. „Jede Altersgruppe ist gesondert zu betrachten“, sagt die Ergotherapeutin Barbara Heise, DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.) Viele Senioren waren isoliert. In der Folge konnten sich beispielsweise kognitive Defizite unbemerkt entwickeln. Stellen Angehörige solche Anzeichen, die auf Demenz hinweisen können fest, ist Handeln sinnvoll. Maßgebliche Voraussetzung, um solch heikle Gespräche erfolgreich zu führen: Einen geeigneten Zeitpunkt finden, wenn der oder die Betroffene bereits ist und offen dafür, Hilfe zu akzeptieren.